Das Gemälde

Name: Königin Victoria von Großbritannien und Irland
Maler: Alexander Melville (1823 – 1892)
Entstehungsdatum des Gemäldes: 1843
Dargestelltes Sujet: Das Gemälde zeigt die junge Königin Victoria in einer cremefarbenen Abendrobe aus Seide und Spitze. Als Schmuck trägt sie ihren Ehering und eine Brosche mit Saphiren und Diamanten und eine Halskette. Die blaue Schärpe und der Bruststern sind die Insignien des Hosenbandordens.
Das Gemälde ist eine Kopie nach Franz Xaver Winterhalter.
Heutiger Aufbewahrungsort: Schlossmuseum Darmstadt
Maße: 153 cm x 95 cm
Restaurierungskosten (lt. Kostenvoranschlag): ca. 20.000 € inkl. Originalrahmen
Beginn Spendenprojekt: Oktober 2019
Beginn der Restaurierung: geplant Frühjahr 2020
Erfolgreicher Abschluss und Präsentation anlässlich eines Festakts im
Schlossmuseum:
Juli 2023

 

Dank zahlreicher Spender konnte die Restaurierung des Pendants, Portrait
des Prinzgemahlen Albert von Großbritannien und Irland, durch die Freunde
des Schlossmuseum Darmstadt ebenfalls ermöglicht werden.

Erfolgreicher Abschluss und Präsentation gemeinsam mit dem Portrait von
Queen Victoria im Juli 2023

Restaurierungskosten: ca. 7.000 €

 

Die Geschichte des Gemäldes

Als Vorlage für das Gemälde diente dem englischen Maler Alexander Melville ein von Franz Xaver Winterhalter angefertigtes Staatsbildnis. Dieses Original ist heute im Musée national du Château de Versailles ausgestellt. Es war damals üblich für Verwandte und andere Souveräne Kopien von Gemälden als Geschenk anfertigen zu lassen.

Das Portrait der Königin Victoria im Schlossmuseum Darmstadt brachte Prinzessin Alice, ihre zweitälteste Tochter, mit nach Darmstadt als sie den zukünftigen Großherzog von Hessen und bei Rhein heiratete (1862). Das Ölgemälde ist signiert, datiert und mit einer umseitigen Beschriftung versehen. Daraus geht hervor, dass es sich zuvor im Besitz der Königinmutter, der Herzogin von Kent, befand und in ihrem Wohnsitz Clarence House in London hing. Es ist wahrscheinlich, dass das Portrait nach dem Tod der Königinmutter 1861 in den Besitz von Prinzessin Alice überging und zu deren Aussteuer gehörte.

Als Nachweis dient eine Fotografie aus dem Jahr 1863, die das Gemälde im Wohnzimmer von Prinzessin Alice im Prinz Carl Palais in Darmstadt zeigt.

Während des Krieges ausgelagert

Das Portrait von Victoria, sowie ein ebenfalls von Melville angefertigtes Portrait von Prinzgemahl Albert (auch im Besitz des Schlossmuseum Darmstadt), ging einen ähnlichen Weg wie unser Vorgängerprojekt „Prospect von dem Meliboco“. Alle drei Gemälde sollten 1944 zum Schutz ausgelagert werden, erreichten jedoch nie das vorgesehene Ziel Schloss Fischbach (Schlesien). Erst in den späten 1980er Jahren konnten beide Gemälde im Rahmen des deutsch-deutschen Kulturabkommens nach Darmstadt zurückgeführt werden. Während das Prinz-Albert-Portrait die Transporte recht gut überstanden hat, wurde das Victoria-Portrait hingegen stark beschädigt.

Wohnzimmer von Prinzessin Alice im Prinz Carl Palais / Bild: Hessisches Familienarchiv Darmstadt

Bedeutung des Gemäldes für das Schlossmuseum Darmstadt

Anhand des Portraits von Königin Victoria sollen die dynastischen Beziehungen zwischen Hessen und Großbritannien verdeutlicht werden. Ausgehend von Königin Victoria – der „Großmutter Europas“ – ist eine umfassende Darstellung des familiären Netzwerkes geplant.

Zudem ist für die Darmstädter Geschichte ihre Tochter Alice von großer Bedeutung. Ihr karitatives Engagement in Darmstadt ist noch heute offenkundig, und letztlich ist sie die Impulsgeberin für die Gründung der Darmstädter Künstlerkolonie.

Somit eröffnen sich mit der Einbindung des Victoria-Gemäldes in die Führungen des Schlossmuseums zahlreiche Themenmöglichkeiten rund um die Darmstädter Geschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die Schäden

Die Leinwand ist mehrfach gerissen und notdürftig mit Stoffstreifen gesichert. Ein etwa 17 cm großes Leinwandstück fehlt. An verschiedenen Stellen ist die Farbe abgeplatzt.